Mode und ihr schillerndes Spiel
fotocredit: Hüte bei Fuchsdeifeswuid
Mode kommt, Mode geht. Woher kommt die Motivation zur Innovation? Kann Mode überhaupt wirklich innovativ sein oder ist Mode an sich nur veränderungssüchtig? Moden sind ständig einer Beurteilung, einer Evaluierung ausgesetzt. Hier kommt das Moment der Kurzlebigkeit, der Langeweile mit ins Spiel. Das Bedürfnis nach Abwechslung ist etwas nur allzu Menschliches. Doch woher kommt diese Oberflächlichkeit? Entspringt sie der Eitelkeit? Dem ständigen Streben nach Veränderung? Sind unsere Gene so programmiert, dass das Erregen von Aufmerksamkeit unser Lebenselexier ist? Manche Innovationen sind von nur kurzer Dauer, manche Neuerungen brauchen ihre Zeit, bevor sie aufgegriffen und akzeptiert werden. Anders bei den Trachten, deren Grundelemente sich erstaunlich lange bewähren.
Mode ist jedenfalls ein Phänomen, das den Menschen in seinen Tiefen berührt und allein schon deshalb nicht bagatellisiert werden kann. Denkt man an die Entrüstung, die Mode auch heute noch immer wieder erweckt, untermauert das die These. Mode ist auch immer ein Stück weit Protest, der Wunsch nach einer Aussage. Sehr interessant ist der anhaltende Trend zu Shabby Chic, zu zerrissenen Jeans, nach außen gekehrten Nähten.
Mode beschränkt sich nicht allein auf die Kleidung, sie erfasst den ganzen Menschen, lenkt seine Haltung, bzw. wird von der Haltung des Menschen beeinflusst. Da besteht durchaus eine Wechselwirkung.
Trachten sind slow food für die Seele
Zum Thema Haltung. Gibt es Moden, die sich der Schnelllebigkeit diverser Moderichtungen entziehen? Durchaus. Es sind Dirndl und Trachten. Trachten ist das, was immer schon getragen wurde, nachhaltig, zweckmäßig, chic. Im Alltag, zur Arbeit, am Festtag. Ohne viel nachzudenken schlüpfte man seinerzeit gemeinschaftlich in das G‘wand, das der Anlass gebot. Was für eine Zeitersparnis! Der Gewinn? Mehr Zeit zum Leben, zum Genießen, Zeit für Gefühle, kein Shopping Stress. Auch Trachten gehen mit der Zeit, aber nicht in derart rasantem Tempo wie Moderichtungen einander ablösen. Und was für‘s Auge sind sie allemal, Dirndl und Trachten. Trachten sind slow food für die Seele.
Es gibt keine Mode, die in sich derart rund und stimmig ist, wie die Trachtenmode, auch wenn sie sich, der Mode angepasst, halbjährlich neu erfindet. Aber eben nicht grundlegend. Für eine kleine Abwechslung genügen oft Accessoires wie Taschen, Hüte, Tücher oder Schuhe. Mal sind es elegante Heels wie beispielsweise bei Balenciaga on this website die zum Dirndl getragen werden, mal sind es bequeme Sneaker. Beides ist top aktuell, der Anlass ist entscheidend.
Ständig chic, cool und elegant – wo führt das hin?
Sehen und gesehen werden, der Mensch ist ein Augentier. Befinden wir uns gewissermaßen – Ausnahmen bestätigen die Regel – nicht ständig auf dem Laufsteg? Wir alle wollen uns selbst gestalten, ständig verbessern, uns abheben von der Masse, aber auch irgendwie dazugehören, mittendrin unter Gleichgesinnten sein. Ein Paradoxon. Die Funktion der Mode besteht im schönen Schein unserer Welt, in der Zurschaustellung einer Ästethik des Alltags, die über diesen hinausgehen soll. Mode ist Körpersprache, Mode ist Kommunikation. War bessere Kleidung und Schmuck früher privilegierten Schichten vorbehalten, geben die heutigen Produktionsmittel jedermann die Möglichkeit, sich gut zu kleiden. Die Grenzen verschwimmen, weil „underdressed“ einfach auch in Mode ist. Heutzutage ist es die Mittelklasse, die aus einer Laune heraus als erstes das Bedürfnis nach Abwechslung zeigt und neuen Schwung in die Modewelt bringt. Oberklasse und Unterklasse folgen durchaus verhalten.
Nun, das trifft nicht für alle zu. Gibt es doch lokal spürbar eine von manchen Gruppen gewollte Abgrenzung. Quasi ein Modeprotest zugunsten einer gewissen Uniformität, die strengen, ablesbaren Regeln unterworfen ist. Derart erfährt Mode durchaus gegensätzliche Bewertung. Sie bekommt vom einen (dem kleineren) Teil der Menschheit verdammenswerte Verachtung, weil sie, die Mode, doch nur zur Verderbnis der Sitten beiträgt, wird befunden. Beim anderen Teil funktioniert Mode als neue Horizonte erschließender Antriebsfaktor, macht das Leben reicher, vielfältiger, anziehender. Zwischen diesen beiden Fronten scheint keine Versöhnung möglich.
Abschließend läßt sich sagen, dass die Demokratisierung der Mode heute überwiegt. Sich im Stile von Her Royal Highness, Catherine, Princess of Wales, kleiden? kein Problem. Mit der Produktionsvielfalt kostengünstiger Mode ist es ein Leichtes, Kleider von der Stange im Stile von Kate Middleton zu finden. Umgekehrt kommt es durchaus vor, dass sich Her Royal Highness auch mal volksnah gibt und leistbare Textilien trägt, die es sogar eins zu eins nachzukaufen gibt.